Monatsarchiv 13. Oktober 2018

FAZ Edition: “Ein südhessischer Blockbuster” (Zusammenfassung)

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Von Rainer Hein

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(Auszug)

Seitdem stehen bei der Produktionsgesellschaft Soon Media die Telefone nicht mehr still und freuen sich Kinobesitzer in Südhessen über volle Häuser. Im historischen Erbacher Lichtspielhaus waren vor einigen Tagen gleich alle drei Säle gefüllt, am Mittwochabend fand sich in der zum Kino umfunktionierten Alten Turnhalle in Beerfelden auch kein einziger freier Platz mehr. „End of Landschaft“ führte zu stehenden Ovationen der 340 Besucher noch während der Vorführung, die einige der anwesenden Kommunalpolitiker hellhörig werden ließen. Applaudierte doch das Publikum gerade an den Filmstellen besonders laut, an denen ein Verfassungsjurist der Energiewende bescheinigte, zur „Perversion“ verkommen zu sein, und ein Bürgermeister aus Mecklenburg- Vorpommern resümierte, er fühle sich inzwischen an DDR-Zeiten erinnert.

… Denn Rehmanns „End of Landschaft“ ist die filmisch gekonnte Verbindung zwischen harten Fakten, die Wissenschaftler wie der Ökonom Hans Werner Sinn oder Landschaftsplaner wie der frühere Frankfurter Stadtforscher Jürgen Hasse vortragen, und berührenden Berichten von einfachen Menschen, denen die Energiewende im Wortsinne Haus und Hof geraubt hat. So erzählt ein in Ostfriesland lebender Bauer, wie ihm der Pachtvertrag gekündigt und damit seine Existenz ruiniert wurde, weil auf seinem Acker statt Kühe Windräder stehen sollen. Oder eine Ethnologin im Moselhunsrück über ihre Liebe zur Natur und ihren Schrecken über die vor ihrer Haustüre geplanten Windparks.

Dass „End of Landschaft“ passagenweise wie die Kombination aus Wirtschaftskrimi und romantischem Reisefilm wirkt, liegt am Drehbruch Rehmanns, der den Zuschauer mit auf seine Recherchereise durchs Windkraftland nimmt. Und am beeindruckenden Kontrast der Bilder – alte, dichte Buchenwälder, grüne Wiesen und weite, schier endlose Höhenzüge hier, riesige Rodungsflächen, auf denen die Baggerspuren wie Panzerfurchen aussehen, und vollständig verspargelte Küstenlandstriche dort. Die Kreisvorsitzende des Naturschutzbundes Odenwald, Martina Limprecht, übernimmt im Film ebenfalls eine tragende Rolle. Sie ist einer Art verwunschene Waldfee mit langem Haar. Bei Spaziergängen mit ihrem Hund erzählt sie auf Lichtungen oder in kerzenerleuchteten Baudenkmälern mit einfachen, aber eindringlichen und berührenden Worten von der Bedeutung, die eine intakte Natur für ihr Leben und das ihrer Kinder hat.

Rehmann hat in Beerfelden betont, dass er keine politische Partei ergreift. Seine Recherchen hätten ihm allerdings die Überhöhung der Energiewende zu einer Art moderner Heilslehre vor Augen geführt und deren „Unwuchten“ in der Umsetzung gezeigt, die bis zu Manipulationen reichten. Sein Film sei daher als „ein Ruf nach sauberer Handwerksarbeit im Umgang mit Technologien“ zu verstehen und als Appell, die Kritik der Betroffenen ernst zu nehmen. Die Reaktion des Publikums hat diese Aufforderung unterstrichen.

“End of Landschaft” in Erbach vor drei überfüllten Kinosälen

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Presseinformation SoonMedia 10. Oktober 2018


Kino-Doku vor überfüllten Sälen

End of Landschaft – Wie Deutschland das Gesicht verliert“

Am 2. Oktober hatte Jörg Rehmanns Dokuentarfilm im Darmstädter Citydome Helia Premiere. Am gestrigen 9. Oktober bahnte sich in den Erbacher Lichtspielen ein großer Andrang an. Dass es so dick kam, hatten jedoch die Veranstalter und der Kinobetreiber nicht geahnt: rund 50 Meter lange Schlangen standen vor dem Eingang bis auf die andere Straßenseite. Kurzfristig musste auch der dritte Kinosaal umdisponiert und der Film umkopiert werden, damit „End of Landschaft“ in allen drei Sälen gezeigt werden konnte.

Bericht von der Premiere von “End of Landschaft”

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Premiere “End of Landschaft”

Am Dienstag, den 2.10. hatte “End of Landschaft” im hessischen Darmstadt Deutschland-Premiere. Ursprünglich war der Filmstart erst für Anfang 2019 vorgesehen. Nachdem bereits die Dreharbeiten großes Interesse hervorriefen, kam die Bitte, den Film doch früher starten zu lassen. Die Premiere trotz der relativ kurzen Ankündigungsphase und einigen Pannen beim Bezug der Werbematerialien recht gut besucht. Zahlreiche Besucher waren von weit her angereist, um den Film sehen zu können. Die Resonanz war überwiegend positiv, wenn auch Betroffenheit aufgrund der investigativen Recherchen entstand.
Eingeladen hatte für die Premiere der Verein Naturschutz und Gesundheit e.V., dessen Ziele Projekte für umweltfreundlichen Naturschutz sind. Wie der Filmautor Jörg Rehmann erläuterte, dauerten die Dreharbeiten fast drei Jahre. Gedreht wurde in fünf Bundesländern, wo man der “Handschrift der Energiewende” im übertragenen Sinne auf die Finger sah. Hervorgehoben wurde im Zuge der Publikumsresonanz die immer wieder schwungvolle, bisweilen auch nachdrückliche Ausdruchsform des Films. Zwischen Dramatik, Humor und Ironie hielt die Handlung des rein dokumentarischen Streifens nach Aussage vieler Zuschauer die Waage. Eine Herausforderung stellt, so der Autor Jörg Rehmann, die Fülle an aufgearbeitetem Material und Spieldauer des Films dar. Angesichts dessen, dass viele Medien viele Details des Vorgehens bei der Energiewende nicht thematisieren, habe man sich jedoch zu mehr inhaltlicher Tiefe entschlossen. Insofern wurde der Film von vielen durchaus als anspruchsvoll, jedoch auch unterhaltsam und sehr spannend bis zum Schluß beschrieben.
Einen großen Sonderapplaus gab es für Martina Limprecht, die als eine der weiblichen Protagonistinnen immer wieder mit ebenso sensiblen wie starken Statements im Film erschien. Ihr Plädoyer für Respekt – sowohl bezogen auf einen wirksamen Klimaschutz als auch auf den Naturschutz – war das bindende Element des gesamten Films.

Die nächsten Vorführungen finden Sie hier…

Foto: Martina Limprecht, Kreisvorsitzende des Naturschutzbundes NABU (Odenwaldkreis), der aus München angereiste Journalist und Buchautor Georg Etscheit (rechts) sowie der Filmautor Jörg Rehmann (links)

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