Seminar INVESTIGATIVE RECHERCHE
Am 18. Februar veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm, die größte Berufsorganisation der Dokumentarfilmer in Deutschland, ein Seminar zum Thema “Investigative Recherche”….
Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen fanden sich am 18. Februar zum Fachseminar “Investigative Recherche” mit den Dozenten Edgar Verheyen (SWR) und Jörg Rehmann (Journalist, Autor) in Köln ein.*
Recherche ist die Grundlage des journalistischen Arbeitens, Recherche ist die Basis, auf die alles aufbaut. Ohne gründliche Recherche lässt sich kein Film realisieren. Sie ist vor allem im Dokumentarfilmbereich wichtig.
Wer die Formate der Sender kennt, der weiß, bei Dokumentarfilmen haben wir es heute zu einem großen Stück mit sogenannten Recherchedokus zu tun. Was ist das? Was unterscheidet sie von klassischen Dokumentarfilmen? Welche Rolle spielt sie hier wie da? Die Dozenten Edgar Verheyen (SWR Mainz) und Jörg Rehmann (Journalist und Autor) befassten sich mit unterschiedlichen Formen der Recherche. Der Aufbau von Informantennetzen, die Beachtung rechtlicher Hürden und Grauzonen, aber auch die Recherche in sozialen Netzwerken, Infopools standen im Mittelpunkt. Ziel des Seminars war es, aus Sicht eines Autors/einer Autorin alle möglichen und “unmöglichen” bzw. auch gefährlichen Situation bei investigativer Recherche zu beleuchten und Handlungsanleitungen zu vermitteln. Jörg Rehmann widmete sich dem Schwerpunkt softwareunterstützter Recherche. Vor allem der tagtägliche Umgang mit der Daten- und Informationsflut und Zeitdruck stellt JournalistInnen immer wieder vor große Herausforderungen. Rehmann stellte die einzige, derzeit am Markt befindliche Spezialsoftware vor, die große Mengen unterschiedlichster Informationen schnell strukturierbar, durchsuchter macht und damit für die journalistische Arbeit qualifiziert. Das Anlegen elektronischer Dossiers, die Datensicherheit und das teamorientierte Arbeiten wurden ebenfalls behandelt.
SWR-Redakteur Edgar Verheyen (li.) und Autor Jörg Rehmann behandelten am Beispiel hoch sensibler Investigativthemen Arbeitstechniken, rechtliche Aspekte und Recherchemethoden im Rahmen des AGDOK-Fachseminars*
Die Veranstaltung war von zahlreichen JournalistInnen und AutorInnen sowie VertreterInnen der Produktionsbranche gut besucht, wobei lockere Gesprächsatmosphäre nicht im Widerspruch mit intensiver inhaltlicher Auseinandersetzung stand. Die TeilnehmerInnen beschlossen, das Thema auch weiterhin zu verfolgen.
Edgar Verheyen ist mehrfach für seine Reportagen und Dokumentationen ausgezeichnet worden. Er arbeitet seit 30 Jahren für SWF/SWR und die ARD. Einige seiner Filme sind “Das System Wiesenhof”, “Deutschlands Ferkelfabriken”, “Schweine für den Müll”. Er arbeitet zudem seit vielen Jahren für das ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ.
Jörg Rehmann hat Musik und Pädagogik studiert. Seit 1981 arbeitete er elf Jahre als hauptberuflicher Journalist beim Wiesbadener Tagblatt und verschiedenen Fachverlagen sowie für den Rundfunk. Angeregt durch eine Kollegin bildete er sich zum Dokumentarfilmer weiter, studierte berufsbegleitend Drehbuch und Dramaturgie und arbeitet seit nunmehr 30 Jahren als freier Journalist und Filmemacher. Seit 2009 hat er einen staatlichen Lehrauftrag für Musik und Medien an einer allgemeinbildenden Schule. Sein Kino-Dokumentarfilm „Handlauf orange“ erhielt 2011 den Baden-Württembergischen Staatspreis für Integration.
Die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm bietet in Ihrer Akademie zahlreiche weitere Informations- und Fortbildungsangebote.
Für mehr Informationen und/ oder Buchungen bitte eine Mail an akademie@agdok.de oder an Petra Hoffmann: 0221-78949577 oder 0175-1238323, hope_medien@web.de
- Fotos: Ute Casper
Jörg Rehmann
Journalist - Autor
