Max Jankowsky – Damit die Weißglut im Ofen bleibt (Cicero 13.3.2025)
Damit die Weißglut im Ofen bleibt
Max Jankowsky führt eine Gießerei im Erzgebirge und kämpft mit Leidenschaft für den Erhalt der energieintensiven Industrie in Deutschland. Trotz hoher Energiepreise und einer erratischen Klimapolitik.
„Wenn’s kracht und wummert, das bin meistens ich!“ – Eigentlich wollte Max Jankowsky Pilot werden, lebte schon in der Schweiz mit dem Ziel, bei Swiss Air zu arbeiten. Dann kam der Ruf ins Erzgebirge. Der elterliche Betrieb musste fortgeführt werden. Jankowsky begann die Ausbildung zum Gießereitechniker. In Wetzlar goss er Windradnaben. Nach seinem Studienabschluss als Wirtschaftsingenieur…
…für Gießereitechnik und Management übernahm Jankowsky die Geschäftsführung der Gießerei Lößnitz. Vor der Wende war sie als volkseigener Betrieb Zulieferer sämtlicher Werkzeugbaubetriebe im Osten. Schon damals gehörten handgefertigte Großgussteile zum Hauptprogramm. Nach der Wiedervereinigung wurde aus der Gießerei ein Familienbetrieb.
Den Traum vom Pilotenberuf gab Max Jankowsky auf. Am Himmel kracht und wummert er dennoch privat, in einem historischen Antonow AN-2-Doppeldecker. Der markante 32-Jährige mit dunkelbraunen Haaren und stahlblauen Augen hat Charme und Feuer. Und das setzt er ein – für Betrieb, Branche und die Menschen der Region, deren Herzlichkeit er liebt. Er wurde zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz gewählt und rückte ins Präsidium der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) nach.
Zulieferer der Großen
Wie alles, was mit Eisen und Kohle zu tun hat, ist die Gießerei Lößnitz mit jahrhundertelangen regionalen Traditionen verflochten. Zum Zeitpunkt der Gründung im Jahr 1849 stand der föderale Nationalstaat in den Kinderschuhen. Die Wirtschaft befand sich am Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Die von Carl Lorenz Hartmann gegründete Maschinenfabrik und Eisengießerei entsprang dem Aufbruchsgeist der Zeit. Indem große Fabriken von Dampfmaschinen angetrieben wurden, wuchs der Bedarf an gegossenen Metallprodukten. Um 1900 stellte das erweiterte Werk Gussteile bis zu 20 Tonnen Gewicht her. Heute bilden der Bau von Gussmodellen, der Spezialguss aus komplexen Legierungen und die Nachbearbeitung der Bauteile den Schwerpunkt. „Wir produzieren hier die Zukunft der Automobilindustrie. Überall fährt ein Stück Erzgebirge mit“, schwärmt Jankowsky. Formen und Werkzeuge für den Automobilbau werden mit modernster Technik und computergesteuerten Verfahren gefertigt. Die Gussmodelle entstehen entweder aus Holz oder Styropor. Teile werden häufig noch von Hand aus dem Schmelzofen in Formen gegossen. Kernstück des Werks ist nach wie vor die Eisengießerei.
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